Kein Country von alten Männern
: Schnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Eine Stadt für alte Männer? Zumindest einige reife Exemplare sind in den nächsten Tagen bei uns zu Gast. Zum Beispiel Wolf Maahn, ganz wie es sich fürs Rock-Alterswerk gehört, unplugged, und zwar am heutigen Samstagabend ab 20 Uhr im Moments.

Steven Wilson, umtriebiger Prog-Rock-Musiker, ist mit seinen (noch) 45 Jahren natürlich zu jung, um ein alter Mann zu sein. Andere würden sich allerdings auf einem Oeuvre wie dem seinen zurücklehnen und an den Ruhestand denken: Mit Porcupine Tree nahm er rund zehn Alben auf, ein knappes halbes Dutzend weiterer Bands stehen in seiner Vita ebenso wie drei Solo-Alben. Heute (Samstag) tritt er um 20 Uhr im Pier 2 auf, ab 12.30 Uhr gibt er bei Hot Shot Records Autogramme.

Am Sonntag zeigen die Spiritual Beggars im Tivoli, wie man die großen Hard-Rock-Momente der Siebziger – Black Sabbath, Deep Purple, Rainbow, Whitesnake – in einen zeitgemäß feisten Sound kleidet. Heavy Metal war schließlich immer am besten, wenn er die dem Genre immanenten Eigenschaften im vollen Ernst und gnadenlos überzog. Pathos, Handwerk, Breitwand ab 20 Uhr.

Am Mittwoch ist dann wirklich ein großer, alter Mann zu sehen: Andre Williams begann seine musikalische Laufbahn Mitte der Fünfziger in Detroit, schrieb Songs für Ike & Tina Turner, Funkadelic und andere, versank in den Achtzigern in Armut, rappelte sich wieder auf und ist seit rund 15 Jahren wieder da. In der Lila Eule ist er mit seiner Band The Goldstars und punkigem Blues zu besichtigen.

Zu wenig Metal? Dann gehen Sie doch am Mittwoch zu den auch recht legendären Tygers Of Pan Tang in den Bluesclub Meisenfrei. Die Tygers waren um 1980 eine der wichtigeren Bands der „New Wave of British Heavy Metal“, der klassischen Phase des Genres gewissermaßen. Vorprogramm: Showdown und Topt, Beginn: 20 Uhr.

Auch schon im vorgerückten Alter ist Jan Garbarek, aber im Jazz ist das nicht so wild. Mit Keyboarder Rainer Brüninghaus, E-Bassist Yuri Daniel und Perkussionist Trilok Gurtu ist er am Freitag ab 20 Uhr in der Glocke zu Gast. Wer es lieber frei mag, kann sich zur gleichen Zeit in der MIB beim Jubiläumsfestival der Inprovisationen einen anderen Wind um die Ohren blasen lassen.