Immer mehr Touristen machen in Kultur

GELD Kreativbranche bleibt Zugpferd der Wirtschaft. Zudem lassen 5,5 Millionen Kulturtouristen jährlich Milliarden Euro in der Stadt, Tendenz weiter steigend

Die Berliner Kulturwirtschaft boomt weiter trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise. Ein Heer von Kreativen – vom Szenekünstler bis zu den Beschäftigten der Verlags- oder Filmindustrie – hat mittlerweile den Umsatzanteil der Bruttoinlandsproduktivität in der Berliner Wirtschaft auf 21 Prozent gesteigert.

Dabei wurden von den knapp 30.000 Betrieben und Einzelpersonen in den vergangenen drei Jahren jährlich rund 17 Milliarden Euro jährlich umgesetzt. Tendenz steigend.

Besonders erfolgreich agiert in diesem Sektor der Berliner Kulturtourismus, sagte am Montag Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD) im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses. Die rund 5,5 Millionen Besucher (von 8,3 insgesamt), die etwa 2009 nach Berlin wegen der Kunst- und Theaterlandschaft, der Musikszene, Architektur oder Geschichte reisten, haben zu Umsätzen von 9 Milliarden Euro geführt. Die satte Summe erklärt sich dadurch, dass Kulturtouristen durchschnittlich länger in der Stadt bleiben: Während die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Touris 2,3 Tage beträgt, bleiben Museumsfans 4,2 Tage in der Stadt.

Zudem, so erläuterte Schmitz weiter, konnten 220.000 Arbeitsplätze von dieser Entwicklung profitieren, die der Senat in den kommenden Jahren mit der Berlin Tourismus Marketing GmbH noch zu intensivieren gedenkt. „Der Kulturtourismus birgt enorme Wachstumspotenziale“, glaubt Schmitz.

ROLF LAUTENSCHLÄGER