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: Union auf Aufstiegskurs

ZWEITE LIGA Die Köpenicker Kicker gewinnen am Sonntag nach zähem Beginn mit 1:0 gegen Erzgebirge Aue – spätestens jetzt sind sie mehr als nur Geheimfavorit

Union liegt punktgleich mit Spitzenreiter Köln auf Platz zwei

Am Ende war es ein gelungenes Doppeljubiläum für den 1. FC Union Berlin. Im 250. Zweitligaspiel und gleichzeitig dem 1.500. Pflichtspiel überhaupt gab es einen hoch verdienten 1:0-Heimsieg gegen Erzgebirge Aue.

Lange Zeit hatte es jedoch nicht danach ausgesehen. Zwar waren die Gastgeber von Beginn an die klar bessere Mannschaft – sie konnten gegen die sehr defensiv eingestellten Gäste aus Thüringen jedoch die gesamte erste Halbzeit über nicht wirklich spielerische Lösungen entwickeln. In einer überaus zähflüssigen Partie setzte sich Union zwar in der gegnerischen Hälfte fest, wusste mit all dem Ballbesitz jedoch wenig anzufangen. Aue dagegen strahlte bestenfalls bei Standards etwas Torgefahr aus.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Union dann spürbar die Schlagzahl und schnürte die Auer in deren Hälfte ein. Das 1:0, ein direkter Freistoß, den Kapitän Torsten Mattuschka nach etwa einer Stunde an der Mauer vorbei ins rechte untere Eck setzte, war somit mehr als verdient. Damit gaben sich die Köpenicker nicht zufrieden – sie bemühten sich nun nachzulegen. Ganz im Gegensatz zur ersten Hälfte gelang es ihnen jetzt, sich Chance um Chance zu erspielen. Um die 75. Minute herum hätten Martin Dausch und gleich zweimal Simon Terodde das ersehnte zweite Tor eigentlich erzielen müssen, verfehlten den Kasten von Gästekeeper Sascha Kirschstein jedoch jeweils um Zentimeter. In der 82. Minute war es erneut Dausch, der einen Distanzschuss nur minimal neben den linken Pfosten setzte und für kollektives Raunen bei den 20.541 Zuschauern in der Alten Försterei sorgte. Von den Gästen kamen jetzt nicht einmal mehr Entlastungsangriffe. Hatten sie doch einmal den Ball, war er meist im Mittelfeld schon wieder verloren. Als Schiedsrichter Markus Schmidt abpfiff, konnten sie froh sein, dass die Niederlage nicht höher ausgefallen war.

Während Aue sich nach der siebten Saisonniederlage zumindest nach unten orientieren muss, konnten die Berliner, die weiterhin punktgleich mit Spitzenreiter 1. FC Köln auf Platz zwei liegen, ihre Chance nutzen: Sie erarbeiteten sich einen Vier-Punkte-Vorsprung auf Verfolger Greuther Fürth. Die Fürther hatten am Freitag überraschend zuhause gegen Ingolstadt verloren. Bereits vor dem Spiel hatte Gästetrainer Falko Götz, ehemaliger Herthaner, Union Berlin als „absoluten Aufstiegsfavoriten“ bezeichnet. Gut möglich, dass das bald auch andere so sehen.

JAN TÖLVA