ANGEBLICHER ERFINDER DES „DÖNER“ IST GESTORBEN
: Mit scharfer Soße und Salat komplett

Der Döner Kebab gehört zur deutschen Fastfood-Landschaft wie die Currywurst und der Hamburger. Jetzt ist der angebliche Erfinder des beliebten Gerichts gestorben: Kadir Nurman, auch genannt „Vater des Döners“, starb am Donnerstag in Berlin im Alter von 80 Jahren, sagte ein Sprecher der Türkisch-Deutschen Unternehmervereinigung (TDU) Berlin-Brandenburg.

Nurman kam vor über 40 Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland. 1972 begann er am Bahnhof Zoo, Fleisch im Fladenbrot zu verkaufen. Der Döner Kebab war geboren, zumindest auf deutschem Boden. In der Türkei liegt das Grillfleisch vom Spieß traditionell auf dem Teller, hierzulande geht er meist im Fladenbrot über die Theke. Allerdings soll es laut Wikipedia in der Türkei mindestens seit dem 19. Jahrhundert durchaus üblich gewesen sein, kleine Stückchen Hammelfleisch am Spieß zu grillen und in Brot gerollt zu verzehren.

Wie dem auch sei: Den Anspruch, den deutschen Döner „erfunden“ zu haben, erheben auch andere Gastronomen. Der Schwabe Nevzat Salim will bereits 1969 in Reutlingen den ersten Döner verkauft haben. Auch der Berliner Gastronom Mehmet Aygün beansprucht die Urheberschaft für sich. Er habe schon im Jahr 1971 Döner unter das Volk gebracht.

„Das behaupten sehr viele“, sagte Ahmet Dede, der Ehemann einer Nichte von Kadir Nurman, am Samstag. Der wahre Erfinder des Döner Kebab in Deutschland sei aber zweifellos Kadir Nurman. Die TDU hob die Bedeutung des Anatoliers für die deutsche Wirtschaft hervor: Mit seiner Erfindung des Döners habe Nurman unzählige Arbeitsplätze in der Gastronomie geschaffen, sagte ein Sprecher. Laut seiner Familie soll Kadir Nurman Ende kommender Woche in Gatow beerdigt werden. (dpa, taz)