Die Messe macht Velust

JAHRESBILANZ Um eine Million Euro sank der Umsatz der Messe Bremen im vergangenen Jahr. Die Besucher- und Veranstaltungszahlen stiegen indes

24 Veranstaltungen stehen in diesem Jahr noch an:

■ 18. – 25. 7.: Der internationale Raumfahrtkonferenz „COSPA“

■ 31. 7. – 1. 8.: Die Rassehundeausstellung Bremen

■ 29. 9. – 2. 10.: Die Auto-Tuning-Messe „CAR style“

■ 14. 11.: Die Reptilien-Messe „Terraxotica-Germany“

■ Mit dem Notfallmedizin-Kongress „akut“ oder einem Kongress zu Schlafforschung und -medizin stehen zudem einige Fachtagungen an – die machen laut Messe-Chef Schneider weniger Verluste als andere Veranstaltungen.

Einen Umsatzrückgang um eine Million Euro verzeichnete die Messe Bremen 2009 im Vergleich zu 2008. Wie Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) und Messe-Chef Hans Peter Schneider am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz mitteilten, lag der Messe-Umsatz 2009 bei 7,8 Millionen, der Verlust bei rund 30.000 Euro. Ansonsten verkündeten sie Steigerungen in fast allen Bereichen: Besucher, Aussteller, Veranstaltungen.

„Auf gutem Weg“ sei die Messe, sagte Senator Günthner, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Messe-Betreibers Wirtschaftsförderung Bremen. Sie sei vor allem im „Nischensegment“ stark. 339.000 BesucherInnen kamen 2009 in die Messehallen und die „Bremen Arena“ an der Bürgerweide. Das sind knapp 20.000 mehr als im Jahr davor.

Besonders besucherstark: Special-Interest- und Verbrauchermessen wie „Bremen bellt“, „fahrrad.markt.zukunft“ oder die „Boatfit“. Für überregionale Beachtung hat vor allem die „Leben und Tod“-Messe Anfang Mai gesorgt. Die erfolgreiche Spargelmesse „Interaspa“ wanderte indes nach Hannover ab. Messe-Chef Schneider erklärte den Umsatzrückgang damit, dass es 2009 mehr Gastveranstaltungen in den Messehallen gab. Die bedeuteten im Gegensatz zu eigenen Veranstaltungen nur Mieteinnahmen. 14 von 55 Veranstaltungen richtete die Messe Bremen im vergangenen Jahr selbst aus. Umsatzstarke „Eigenproduktionen“ wie die „Fish International“ oder die „Actuator“ fänden zudem nur jedes zweite Jahr statt. Diese betreibe man, „um aktiv am Markt zu sein und nicht nur auf Gastveranstaltungen zu warten“, so Messe-Chef Schneider. Mit 300.000 Euro wurde das 2009 aus öffentlichen Mitteln bezuschusst.

Nicht ausschließlich an den Zahlen lasse sich der Erfolg der Messe ablesen, kommentierte Günthner das Umsatzminus. Wichtig sei auch der Profit der Veranstaltungen für die Regionalwirtschaft, den Standort Bremen. Und der, so Günthner, „übersteigt den Umsatz um ein Mehrfaches“. Näher beziffern konnte er das nicht. Ein Gutachten zu den regionalwirtschaftlichen Effekten werde in den nächsten Monaten erstellt.

Wie es mit der Messe in den kommenden Jahren weitergehen soll, legt ein Konzept der Wirtschaftsdeputation fest: Zehn Prozent mehr BesucherInnen und Veranstaltungen bis 2015. Eigene Veranstaltungen müssen binnen drei Jahren kostendeckend abschließen. Zudem sollen Gastmessen stärker zu den Schwerpunkten der Regionalwirtschaft passen. THA