Karibik an der Spree

Am taz-Wettbewerb zum Schlossplatz beteiligten sich auch Schüler des Steglitzer Beethoven-Gymnasiums

Es sind Strandbars, Palmen, Terrassen, Cafés. In den Arbeiten der Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Kunst am Beethoven-Gymnasium spielt die Erholung eine große, wenn nicht die überragende Rolle.

So hat zum Beispiel Sarah Behrens (oben links) einen Entwurf angefertigt, der ganz auf den Sommer ausgerichtet ist und entsprechend den Titel „Caribbean in the city“ bekommen hat. Und wenn der Sommer vorbei ist, geht er dennoch weiter – dann eben mit Zelten und Heizpilzen. So einfach ist das, nicht nur im Entwerfen.

Selbst Lukas Rinne (oben rechts), der sich in seinem Vorschlag dem in der asiatischen Landwirtschaft vorkommenden Terrassenbau verpflichtet sieht, kommt um ein Café nicht herum. Er räumt allerdings ein, dass diese Idee „nicht außergewöhnlich“ sei.

Außergewöhnlich ist dagegen der kulturelle Kontext, in den die Abiturienten ihr Bedürfnis nach Entspannung und Loungen stellen. Namentlich Asien kommt dabei mehrfach vor, unter anderem in Gestalt eines japanischen Gartens. Aber auch Säulen, Arkaden, Ziergiebel und ausladende Freitreppen sind den Schülern nicht fremd. Entspannung und historisierende Architektur scheinen hier kein Widerspruch zu sein. Nur wenige Arbeiten sind explizit der modernen Formensprache verpflichtet.

Ganz anders dagegen der Basiskurs Kunst der elften Klasse des Steglitzer Gymnasiums. Dessen Schülerinnen und Schüler hatten nicht nur den Ausschnitt an der Spree zu bearbeiten, sondern den gesamten Schlossplatz.

Entsprechend steht auch weniger das „karibische“ Entspannen und gastronomische Erleben als das klassische Gestalten im Mittelpunkt der Entwürfe. Wie die Jury des taz-Ideenwettbewerbs bemerkte, war unter ihnen auch eine Arbeit, die verblüffend dem zweiten Platz im „richtigen“ Wettbewerb ähnelte.

Sah der einen Park „Deutschland en miniature“ vor (siehe taz von gestern), entwarf Ümmühan Yildirim aus der Steglitzer 11 d ein „Mini-Berlin“. In diesem Parcours ist die Stadt mit dem Brandenburger Tor, der Siegessäule, der Gedächtniskirche – und dem Haus der Kulturen der Welt vertreten. UWE RADA