Hoffen, dass mal so ein Scheißding reingeht

EISHOCKEY-WM Nach dem 0:1 gegen Finnland muss nun ein Sieg gegen die überraschend starken Dänen her

KÖLN taz | Die deutschen Nationalspieler sind geübt im Erklären von Niederlagen. Und so fiel die Analyse von Kapitän Marcel Goc nach dem 0:1 gegen Finnland im zweiten WM-Gruppenspiel knapp und schnörkellos aus. „Wir haben zu kompliziert gespielt, wir hätten manchmal einfach schießen müssen“, sagte der 26-Jährige Stürmer aus Nashville und er fügte hinzu: „Jetzt haben wir unser Finale.“ Heißt: Am Mittwoch müssen die Deutschen die überraschend starken Dänen schlagen, um sicher in die Zwischenrunde einzuziehen.

Auf die jüngsten Erfolge Dänemarks können Krupp und seine Spieler in diesen Tagen ruhig ein bisschen neidisch sein. Die Skandinavier liegen in der Weltrangliste zwar auf Rang 13 und damit eine Position hinter der DEB-Auswahl. Sie sind aber durch ein 4:1 gegen Finnland und ein 2:1 n.V. gegen die USA bereits weiter.

Sie strotzen vor Selbstvertrauen. So jubilierte Dänen-Kapitän Jesper Damgaard nach dem Triumph über die Amis: „Wir hätten heute sechs Drittel spielen können, so viel Kraft hatten wir. Wir haben aber schon vorher gewusst, dass wir mit den Großen mithalten können.“

Es kommt ihnen natürlich entgegen, dass die „Großen“, zu denen normalerweise auch das US-Team gehört, im Mai 2010 nicht so stark wie in anderen Jahren besetzt sind, weil die großen Eishockeystars ihren Saisonschwerpunkt auf die Olympischen Spiele gelegt haben. Das deutsche Erfolgsrezept gegen Dänemark fällt nun recht simpel aus: „Wir müssen defensiv weiter gut arbeiten und bei unserem Plan bleiben“, sagt Coach Krupp. Angreifer Philip Gogulla hofft seinerseits, dass „endlich mal so ein Scheißding reingeht“.

CHRISTIANE MITATSELIS