Bremen ehrt Haidar

WESTSAHARA Die Menschenrechts-Aktivistin Aminatour Haidar erhält Solidaritätspreis

Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt in der Westsahara werde international verdrängt, so Haidar

Für ihren gewaltlosen Einsatz zur Lösung des Westsahara-Konfliktes ist die Menschenrechtsaktivistin Aminatou Haidar am Montagabend mit dem 13. Bremer Solidaritätspreis geehrt worden. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde der 47-jährigen Präsidentin der Menschenrechtsorganisation CODESA im Rathaus übergeben.

Im Vorfeld des Festaktes kritisierte Haidar, der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt in der Westsahara werde international verdrängt. In Europa gebe es in dieser Hinsicht einen „Blackout“, so Haidar.

Die Westsahara war bis 1975 spanische Kolonie. Nach Abzug der spanischen Truppen besetzte Marokko die an Phosphatvorkommen reiche Region.

Haidar wurde selbst Opfer von Menschenrechtsverletzungen durch die marokkanischen Behörden. Noch heute gebe es Folter, würden Sahrauis verschleppt und zu Unrecht inhaftiert. Erst kürzlich sei in der Wüste ein Massengrab mit Menschen gefunden worden, die aus nächster Nähe erschossen worden seien. Deshalb forderte sie die Einsetzung einer UN-Kommission zur Überwachung der Menschenrechte in der Westsahara.

Der Bremer Solidaritätspreis wird seit 1988 alle zwei Jahre vom Senat für Menschen verliehen, die sich gegen Kolonialismus und Rassismus und für die Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen engagieren.  (epd)

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