hamburg heute
: Europe in one Week

Auf der Suche nach gemeinsamer Identität: Ein Kontinent, eine Union, eine Stadt, eine Woche

Das Sinnstiftende anzunehmen, fällt vielen noch immer schwer. Auch wer sich damit angefreundet hat, vorzugsweise mediterrane Urlaubsfreuden mit gleicher Münze zu bezahlen, mag dennoch im nächsten Monat in balltreterischen Nationalgefühlen ersaufen und sich darüber womöglich besaufen. Die kontinentale Wirklichkeit aber existiert, und ab heute ist sie zu Gast bei, nunja, Freunden. Mit einer Fülle an Veranstaltungen soll die Europawoche (www.europawoche.hamburg.de) Menschen für das zu begeistern versuchen, was diese allenfalls als real existierende, aber undurchschaubare EU zu begreifen vermögen.

Kein Wunder also, dass die Diskussionen, Führungen, Aktionen, Konzerte und dergleichen mehr sich vornehmlich an die Jüngeren (und sich jung Fühlende) wenden. Kein Wunder aber auch, dass unter dem Banner politischer Korrektheit Rechtsextremismus gegeißelt und 61 Jahre nach dem Ende von Krieg und Nationalsozialismus deren Opfer gedacht wird.

Im Angebot sind aber auch Schüleraustausch oder Jobs in den skandinavischen Ländern, die qualifizierte Zuwanderer selbst dann zu schätzen wissen, wenn sie Deutsche sein sollten. Ein Markt der Möglichkeiten mithin an Dutzenden von Orten in der gesamten Stadt. Und da fast alles gratis ist, soll vom Zugreifen nicht abgeraten werden. Wo in Europa gibt‘s denn sonst noch was umsonst. SMV