Rechte Burschen
: Nazis mit guten Verbindungen

Niedersachsens CDU-Landtagspräsident Jürgen Gansäuer hat recht: Nicht alle Burschenschaftler sind rechtsradikal. Aber er sagt auch zu recht: Es gibt Rechtsradikale in einigen Burschenschaftsvorständen. Das Problem an der Szene ist: Die meisten Burschenschaften sind an einer eindeutigen Klärung nicht interessiert. Sie vermeiden ganz bewusst die Abgrenzung von den braunen Schafen in den eigenen Reihen. So lange das so ist, hat ein Parlamentspräsident bei ihren Feiern nichts verloren.

Kommentar von Jan Kahlcke

Das Hamburger Beispiel von „Chattia Friedberg“ zeigt, wie gut sich das traditionalistische Milieu der Verbindungen zur Rekrutierung von strammen Neonazis ebenso wie von ewiggestrigen SS-Apologeten eignet. Selten hat man die verschiedenen Schattierungen von Braun in der Hansestadt so einmütig beisammen gesehen.

Nur wenn die Verbindungen zwischen den rechten Gruppierungen offen gelegt werden, kann man die Nazis bekämpfen. Der Hamburger Verfassungsschutz ist beim Thema Burschenschaften seltsam einsilbig. Dass der Senat die Erkenntnisse der Schlapphüte unter Verschluss hält, ist unverständlich. Solche Einschränkungen werden verhängt, um die öffentliche Sicherheit zu schützen. In diesem Fall könnten sie geeignet sein, die Nachwuchsarbeit der Nazis zu schützen.