Julian Assange ist, hört man, not amused über den Film „Inside Wikileaks“, der die Geschichte der von ihm gegründeten Website nachzeichnet, die einige Jahre lang politisch brisante Dokumente der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte; der Film erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Daniel Berg (Daniel Brühl), einem engen Mitarbeiter Assanges, der sich nach anfänglicher Begeisterung für die Mission des Australiers langsam von diesem entfremdete. Assanges Ablehnung des Films kann höchstens ästhetische Gründe haben; denn besonders schlecht weg kommt er darin nicht. Die Vergewaltigungsvorwürfe, deretwegen er seit geraumer Zeit in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitzt, werden nur angedeutet. Alex Gibneys erst vor ein paar Monaten gestartete Dokumentation „We Steal Secrets: The Story of Wikileaks“ bemühte sich immerhin um eine originelle Perspektive. Bei Bill Condons Film hat man dagegen das Gefühl, dass er der Zeitgeschichte nur hinterherhechelt und sich damit begnügt, die bereits existierenden Bilder mit einigem Aufwand, aber ohne eine Spur visueller Intelligenz nachzustellen. In 17 Kinos