Schüsse im besetzten Geschäftsviertel

THAILAND Regierung und Militär drohen Einsatz gegen „Rothemden“ an. Führer der Proteste angeschossen

BANGKOK dpa | Nach dem Scheitern einer greifbar nahen friedlichen Krisenlösung hat sich der Machtkampf zwischen Regierung und Demonstranten dramatisch verschärft. In der Nähe des besetzten Geschäftsviertels waren nach Augenzeugenberichten am Donnerstagabend Schüsse zu hören. Einer der Protestanführer, Generalmajor Kattiya Sawadeepol, wurde in den Kopf geschossen und schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, berichtete das thailändische Fernsehen.

Mehrere tausend Rothemden schworen, jedem Räumungsversuch zu trotzen. Sie haben sich seit Ostern in dem Geschäftsviertel hinter Autoreifen und Stacheldraht verbarrikadiert. Sie haben sich nach Augenzeugenberichten mit Steinen, Schleudern und scharf geschnitzten Bambusstöcken bewaffnet. Beim jüngsten Versuch, die Proteste zu aufzulösen, kam es zu blutigen Zusammenstößen. Bei dem Einsatz am 10. April kamen 25 Menschen ums Leben, 800 wurden verletzt.

Am Donnerstagabend begann die Armee, das Viertel abzuriegeln. Der Strom wurde abgestellt. Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva hatte sein Kompromissangebot mit vorgezogenen Wahlen zuvor verärgert zurückgezogen. Die Rothemden hatten den Wahlen zwar zugestimmt, verlangten aber, dass Abhisits Stellvertreter Suthep Thaugsuban sich wegen des blutigen Einsatzes vom 10. April der Polizei stellt.