Illegales Glücksspiel
: Wetten, dass …?

Innen- und Sportsenator Thomas Röwekamp (CDU) hat einen Grund, warum er – im Gegensatz zu Bayern – den markigen Worten gegen „illegales Glücksspiel“ bislang keine Taten folgen ließ. Der Grund heißt betandwin.

Kommentar von Armin Simon

Werder wird seinen Sponsorvertrag mit dem Sportwettenanbieter nicht kündigen. Kann sich aber der Bremer Sportsenator erlauben, die Logos auf den Werder-Trikots zu verbotenen Abzeichen zu erklären? Die Banden im Weser-Stadion zu Schautafeln der Glücksspiel-Mafia? Die fußballernden Werbeträger der Stadt zu Ikonen der Illegalität?

Er kann nicht.

Sollten die Ministerpräsidenten das Thema nicht schon von allein beerdigen, wird Röwekamp, mit grün-weißer Unterstützung, genügend Argumente gegen ein Verbot finden. Den möglichen Imageschaden für die Stadt. Den drohenden Schadensersatz in Millionenhöhe, falls die Gerichte – wie schon mehrmals – die DDR-Lizenz von betandwin doch für gültig erklären sollten. Und die Einsicht, dass ein Verbot nichts ändern würde. Weil die Wetten dann eben bei ausländischen Anbietern laufen würden. Und weil, bis der Streit ausgefochten ist, die Saison 2006/07 längst vorüber ist. Und Werder einen anderen, unverfänglicheren Sponsoren gefunden haben wird. Wetten, dass … ?