UNTERM STRICH

Das Licht zum Beispiel: Dafür hat die Berliner Schriftstellerin Marion Poschmann in ihrem Roman „Die Sonnenposition“ wunderbare Wortkombinationen gefunden: Das Licht findet sich in „Sonnenbrocken, Barocksonnen“, „einäugigen Glühbirnen“ oder der „Lichtkapuze der Tankstelle“. Für diesen Roman erhält sie an diesem Samstag im Braunschweiger Staatstheater den mit 30.000 Euro dotierten Wilhelm-Raabe-Literaturpreis überreicht, der von der Stadt Braunschweig und dem Deutschlandfunk ausgelobt wird.

Poschmann sei eine Meisterin der Spiegelung und Täuschung und des Wechsels von Sichzeigen und Verbergen, heißt es in der Begründung der Jury. In einem langsam verfallenden Schloss in Brandenburg lasse sie ihren Helden und Erzähler, den Therapeuten Altfried Janisch, seinen Patienten gegenüber die „Sonnenposition“ suchen – den Punkt, von dem Orientierung ausgehe. Man lese diesen Roman wegen seiner Sprache, hieß es in der Rezension der taz, und dass er ein Gedicht über Licht und Zeit sei.

Die Operndirektorin und stellvertretende Intendantin der Stuttgarter Oper, Eva Kleinitz, ist erste Präsidentin von Opera Europa. Die 41-Jährige sei am Mittwoch im irischen Wexford zur Chefin des internationalen Verbands gewählt worden, teilte die Oper am Donnerstag mit. Damit ist Kleinitz nicht nur die erste Frau, sondern auch die erste deutsche Chefin von Opera Europa. Der Verband wurde 2001 gegründet und ist eine führende Plattform für den Austausch von Opernhäusern und Festivals auf der ganzen Welt. Momentan gehören ihm 135 Opernhäuser und -festivals aus 36 Ländern an. Vorgänger von Kleinitz war Peter de Caluwe aus Brüssel.