92 Migranten in der Wüste verdurstet

AFRIKA Leichen von Bauernfamilien in Niger geborgen

BERLIN taz | In Niger haben lokale Hilfswerke und die Streitkräfte insgesamt 92 Leichen entdeckt, nachdem ein Lastwagenkonvoi mit einheimischen Reisenden auf dem Weg nach Algerien in der Wüste strandete. Nach fünf Toten am Montag wurden am Mittwoch weitere 87 geborgen und an Ort und Stelle beigesetzt, teilten die Behörden jetzt mit. Die meisten Toten waren Frauen und Mädchen aus Bauernfamilien. Sie stammten aus einer derzeit von Lebensmittelknappheit gezeichneten Region im Süden des Landes. Es ist das größte bisher bekannte Massensterben bei der illegalen Migration von Afrikanern durch die Sahara-Wüste. In Niger sind nach UN-Angaben ein Siebtel der rund 18 Millionen Einwohner schwer unterernährt, nachdem die guten Ernten des vergangenen Jahres aufgebraucht sind. D. J.

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