Nofretete: Berlin gibt sich gelassen

Ägyptens Ankündigung, in der kommenden Woche die Nofretete-Büste offiziell zurückzuverlangen, ist in Berlin zurückhaltend aufgenommen worden. Weder Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) noch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) wollten sich am Freitag inhaltlich äußern. Die über 3.000 Jahre alte Büste ist seit Herbst das Glanzstück im wiedereröffneten Neuen Museum. Der ägyptische Antikenchef Zahi Hawass, der bereits mehrfach die Rückgabe forderte, hatte am Donnerstag einen offiziellen Antrag angekündigt: „Wir diskutieren nicht mehr darüber, ob wir dies tun, sondern nur noch darüber, wie es formuliert werden soll“, so Hawass. „Zu diesem Thema ist alles erklärt“, sagte ein Sprecher Neumanns. Auch die SPK sah keine neue Situation. „Ein Rückgabe-Ersuchen aus Ägypten ist bisher nicht eingegangen“, erklärte eine Mitarbeiterin und verwies auf eine frühere Stellungnahme. Danach belegten die Dokumente „klar und deutlich, dass der preußische Staat die Büste rechtmäßig erwarb und keine Rechtsansprüche von Seiten Ägyptens bestehen“. (dpa)