WAHRE MOMENTE DER GESCHICHTE: MORDSVERGNÜGEN FOLTER

In unserer schnelllebigen Zeit gehen viele historische Momente im Strudel der Ereignisse unter. Deshalb erinnert die Wahrheit in loser Folge an die „wahren Momente der Geschichte“ und greift Geschehnisse auf, die sonst nirgendwo gewürdigt werden – wie beispielsweise die Zulassung der Folter als Instrument zur Wahrheitsfindung, heute vor genau 758 Jahren am 15. Mai 1252. Herrlich schmerzliche Zeiten brachen damals an, als Papst Innozenz IV. die Dekretale „Ad extirpanda“ erließ. Endlich durfte gefoltert werden, wie man lustig war, und die Inquisition wurde ein Heidenspaß für die ganze Familie. Jeder, der nicht bei drei auf den Weihnachtsbäumen war, wurde als Ketzer genüsslich gestreckt und gevierteilt. Ein Bärenvergnügen waren besonders das Fingernägelausreißen und das Daumenabzwacken, und jedes Mal war es eine Mordsfreude, wenn die Gemarteten in den Folterkellern einen Höllenlärm veranstalteten. Auch heute noch ist die Folter nicht ganz ausgestorben, da auf Kirchentagen Christen lauthals ihr Liedgut anstimmen, also die Ohrenfolter einsetzen. Wenn’s der Wahrheitsfindung dient.