Jugendliche in der Türkei vor Gericht

DIYARBAKIR afp ■ In Diyarbakir im Südosten der Türkei hat gestern ein Prozess gegen mehrere Dutzend Kinder und Jugendliche begonnen. Die Staatsanwaltschaft fordert für die 12- bis 18-Jährigen Haftstrafen von jeweils bis zu 24 Jahren unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer verbotenen Vereinigung, weil sie Ende März an gewalttätigen Kurdendemonstrationen teilgenommen hatten. Auch 185 Erwachsene sind angeklagt. Die türkischen Behörden hatten die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) für die Kurdenunruhen verantwortlich gemacht, bei denen 16 Menschen ums Leben kamen. Die Organisatoren der Demonstrationen hätten Kinder und Jugendliche in die ersten Reihen der Kundgebungsteilnehmer geschickt, um ein Eingreifen der Sicherheitskräfte zu erschweren, begründeten die Behörden die Anklagen.