Hanebuth-Krimi in Oberbayern

AUTOBOMBE

Es klingt wie ein Regionalkrimi: Eine Autobombe unter einem Kleinwagen im bayrischen Breitbrunn am Ammersee, blutige Tierkadaverteile, die an Hauswände geschmiert werden, Drohungen und eine Messerattacke.

Doch die Delikte in Oberbayern könnten zur Verurteilung des seit Ende Juli in Spanien inhaftierten Ex-Bosses der Hells Angels Hannover, Frank Hanebuth, führen. Spanische Ermittler verdächtigen ihn, bei dem Bombenanschlag auf das Auto der Nichte eines mutmaßlichen Betrügers am 28. März 2013 mitgewirkt zu haben. Das berichten unter Berufung auf spanische Ermittlungsunterlagen das NDR-Magazin Panorama und Spiegel-Online.

Ein Opfer des mutmaßlichen Anlage-Betrügers Christian H. habe die Hells-Angels um Frank Hanebuth als Geldeintreiber angeheuert. H. soll rund 11.000 Menschen um geschätzte 138 Millionen Euro gebracht haben. Hanebuth und seinem engen Freund Paul E. wird nun vorgeworfen, mehrere Männer beauftragt zu haben, um die Familie und die Geschäftspartner von H. mit gezielten Anschlägen zu terrorisieren und H. unter Druck zu setzen.

Der Verdacht der spanischen Polizei stützt sich auf abgehörte Telefonate und abgefangene E-Mails. Dem Rocker-Boss werden die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche, Drogenhandel, Förderung der illegalen Prostitution und Erpressung vorgeworfen.

Hanebuths deutsche Anwälte Götz von Fromberg und Philip Beckmann glauben nicht an ein Mitwirken ihres Mandanten an der Autobombe in Breitbrunn: „Wir können uns nicht vorstellen, dass er mit derartigen Dingen etwas zu tun hat.“  REA