Uniform passt nicht

Bei Schwarz-Gelb gibt es wenig Unterstützung für die Einführung von Schuluniformen im Land NRW

DÜSSELDORF taz ■ Schuluniformen sind innerhalb der schwarz-gelben Koalition in Düsseldorf wenig populär. „Ich halte nicht viel von Uniformen“, sagte CDU-Schulpolitiker Bernhard Recker gestern zur taz. Eine staatliche Vorschrift für eine einheitliche Kleidung in den Klassenzimmern könne er sich nicht vorstellen. „Wenn, dann muss das von den einzelnen Schulen ausgehen.“ Auch der FDP-Abgeordnete Ralf Witzel sieht „keine Notwendigkeit“ für den Staat, Schuluniformen anzuordnen.

NRW-Schulministerin Barbara Sommer (CDU) hatte einen Vorstoß von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) für eine einheitliche Schulkleidung dagegen grundsätzlich begrüßt (taz berichtete). Jugendliche würden allzu oft beeinflusst von Markenorientierung, sagte die Ministerin. „Kinder geben oft ihr ganzes Taschengeld aus, nur um beispielsweise eine bestimmte Jeans kaufen zu können.“

„Schuluniformen lösen keine Probleme“, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete Recker. Wenn sie auf dem Pausenhof verboten wären, zögen die Jugendlichen halt nach Schulende Markenklamotten an.

SPD-Bildungspolitikerin Ute Schäfer will die Entscheidung den Schulkonferenzen überlassen. „Man sollte diese Diskussion vor Ort führen“, sagte die Ex-Schulministerin zur taz. Die NRW-Grünen lehnen Uniformen ab: Gerechtigkeit lasse sich nicht „herbeikostümieren“. Die Schulministerin solle sich besser um eine „sozial gerechte Bildungspolitik“ kümmern, so die grüne Landtagsabgeordnete Sigrid Beer. Für die Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wäre die Einheitskleidung ein „Akt der Hilflosigkeit“. GEW-Landeschef Andreas Meyer-Lauber sagte: „Jugendliche genießen ihre Individualität. Sie wollen nicht uniformiert in die Schule gehen.“ MARTIN TEIGELER