Emocore mit Hang zu literarischen Verweisen

Thrice: 10. Mai, 21 Uhr, Kato, im U-Bhf. Schlesisches Tor, AK 18 Euro

Die vier Kalifornier der Emocore-Band Thrice haben nicht nur Musik im Kopf. Nein, sie sind auch altruistisch veranlagt und spenden einen Teil ihrer Einnahmen für wohltätige Zwecke. Das geht sogar so weit, dass sie in ihren Vertrag mit der Plattenfirma Island Records eine Wohltätigkeitsklausel gesetzt haben. So gehen Teilerlöse ihres aktuellen Albums „Vheissu“ an die Organisation 826 Valencia, die Kindern aus sozial schwachen Familien „Creative Writing“-Kurse bezahlt. Kreatives Schreiben und Literatur – davon sind die vier Kalifornier auch selbst ganz angetan. Verweist doch der Albumtitel „Vheissu“ auf den Autor Thomas R. Pynchon und dessen Erstling „V“. Mit den Verweisen auf literarische Kaliber geht es in ihren aktuellen Songtexten weiter: Werke von Robert Frost oder Virgil werden da evoziert. Außerdem ist der Albumtitel eine Verballhornung von „Wie heißt du“ und damit ist wiederum auf die Hauptthemen des Albums verwiesen: Identitätsfindung und -stiftung. Ganz schön komplex ist das alles – in der Theorie. Die Praxis ist viel simpler: einfach zum Thrice-Konzert heute Abend gehen und so richtig abrocken.