Exkorporation via naturalis

Brechmittel werden in Bremen immer noch verabreicht – allerdings nur auf freiwilliger Basis. Die Alternative: Die Drogentoilette in einer Spezialzelle der Justizvollzugsanstalt (siehe Foto). Hier landet, wer im Verdacht steht, zum Verkauf bestimmte Drogenkügelchen verschluckt zu haben. Verlassen kann man sie erst wieder, wenn die Kügelchen auf natürlichem Weg wieder ausgeschieden wurden. Das Klo hat keine Wasserspülung, die Exkremente werden von einem Privatunternehmen zu jeder Tages- und Nachtzeit abgeholt und untersucht. Bei der Untersuchung müssen Polizeibeamte anwesend sein, um eventuell aufgefundene Beweismittel sicherstellen zu können. Der Bremer Senat sieht keinen Anlass, von diesem Prozedere abzurücken, bedauert aber gleichzeitig, dass es „mit einem außerordentlich hohen Aufwand und mit hohen Kosten verbunden“ ist. Die Firma berechnet 200,68 Euro, wenn sie zwischen 7.30 und 17 Uhr tätig wird, zu anderen Zeiten werden 270,28 Euro fällig. EIB/Foto: dpa