Chirac dementiert Konto-Bericht

PARIS rtr ■ Frankreichs Präsident Jacques Chirac hat am Dienstag Anschuldigungen zurückgewiesen, er verfüge über ein millionenschweres geheimes Bankkonto in Japan. Der satirischen Wochenzeitung Le Canard Enchaine zufolge berichtete ein hochrangiger Geheimdienstoffizier während Ermittlungen zu einer möglichen Verschwörung gegen Innenminister Nicolas Sarkozy einem Richter von dem Konto. Chirac habe es im Jahr 1992 bei der Tokyo Sowa Bank in Japan eröffnet. Über Jahre seien von einer „mysteriösen Kulturstiftung“ insgesamt 300 Millionen Francs (rund 46 Millionen Euro) eingezahlt worden, berichtete die Zeitung weiter. Eine Person aus dem Umfeld des Präsidenten sagte, Chirac bestreite die Vorwürfe. Sie seien Teil einer Kampagne, die seit 2001 grundlos gegen ihn geführt werde. Die Anschuldigungen kochten im Zuge der „Clearstream Affäre“ hoch, von der mehrere Mitglieder von Chiracs konservativer UMP betroffen waren. Die Partei, so glauben Experten, könnte durch den Skandal vor den Präsidentenwahlen 2007 ernsthaften Schaden nehmen. In der Affäre wurden auch Vorwürfe gegen Ministerpräsident Dominique de Villepin erhoben, die dieser ebenfalls bestritt.