Kaum noch Alkohol im Job

KONSUM Vor allem Großunternehmen fördern lieber Suchtprävention als die betriebliche Trinkkultur

DÜSSELDORF dpa | Suchtexperten bescheinigen der deutschen Wirtschaft ein erfolgreiches Umsteuern beim Umgang mit Alkohol. Der Trend weg von der betrieblichen Trinkkultur hin zur Suchtprävention sei in den meisten Großunternehmen vollzogen, sagte Raphael Gaßmann von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen am Montag. Nachholbedarf gebe es allerdings in manchen kleineren und mittleren Unternehmen. Für die Betriebe zahlt sich das Umdenken aus. Alkoholbedingte Arbeitsunfähigkeit kostet nach Berechnungen der Gesetzlichen Krankenversicherungen 1,5 Milliarden Euro im Jahr. Die indirekten Kosten liegen bei 16,6 Milliarden Euro. Uneinig sind sich Experten, ob nicht auch die gestiegenen Anforderungen den Alkoholkonsum zurückgedrängt haben: Alkoholismus, früher oft stillschweigend toleriert, sei mit dem heutigen Arbeitsleben kaum noch vereinbar. In Deutschland gelten 1,3 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter als alkoholabhängig. Weitere zwei Millionen betreiben Alkoholmissbrauch.