Andrew Bujalskis Film „Computer Chess“ erzählt vom Treiben hässlicher Sonderlinge in einem Mittelklasse-Hotel Anfang der 80er Jahre. Hier treffen sich dick bebrillte und topffrisierte Abgesandte diverser Elite-Unis und Forschungsteams, um sich mit ihren jeweils neusten Schachprogrammen zu messen; dem Sieger winkt ein Spiel gegen einen Menschen, den Professor, der das alles veranstaltet hat und seit Jahren eine Wette anbietet, gegen auch das beste Programm zu gewinnen. Das beruht auf wahren Tatsachen: Großmeister David Levy bot diese Wette mehrmals an. Ob am Ende der Professor oder die mit viel Liebe gewarteten Maschinen triumphieren, wird aber völlig egal. Denn uns soll hier keine Geschichte erzählt werden, eher sind wir in eine kinematografische Antwort auf den Musik-Trend des vorvorletzten Jahres „Hypnagogic Pop“ geraten: ein schwelgerisches Sich-Ausliefern an die obsoleten Technologien der eigenen Kindheit und Jugend. Bujalski umreist die historische Stimmung präzise und zeigt die womöglich letzten Vertreter einer Menschheit, die sich in der Konstruktion von Technologien selbst verwirklichen wollten.