Einblick (338)

Sophia Pompéry, Raumstrategin

Name Sophia Pompéry Geboren 1984, Berlin Mit welchen Galerien arbeiten Sie zusammen? Gitte Weise Gallery, Berlin Aktuelle Einzelausstellung „Still“ (siehe Tipp) Aktuelle Gruppenausstellung „Stareter“, bis 10. September, Kurator: René Block, Arter, Istanbul Preise der Werke Manche meinen, sie seien zu hoch – ich denke eher das Gegenteil. Genaue Daten bitte in der Galerie erfragen.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Sophia Pompéry:Berlin hat eine Biennale, Venedig auch. Keine Biennale hat Sankt Petersburg. Dafür gibt es dort ein Museum für Arktis- und Antarktisforschung, das Seinesgleichen sucht. Im Alltag der Saalwärterinnen und des roten, uralten Museumskaters trifft Sakralbau auf sozialistische Propaganda, während im Keller Särge gebaut werden. Hat Berlin Vergleichbares zu bieten? Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Wenn man von festgefahrenen Musikrichtungen die Nase voll hat, kann man zum Beispiel ins „Ausland“ gehen und bleibt im Herzen der Stadt. Dort wird sehr gerne und viel experimentiert. Aber dieser etwas versteckte Konzertort in der Lychener Straße ist vor allem Präferenz Nr. 1, weil er ungeschlagen die unterhaltsamsten Newsletter hat. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Aus den Heften des Kunstforums baue ich Sockel. Ich glaube nicht an E-Books, obwohl manche Bücher zu schwer sind, um sie täglich herumzutragen. Sie bleiben deshalb meist auf dem Küchenstuhl liegen. Da ist es warm und, abgesehen von ein paar Teeklecksen, trocken. Dort wartet gerade „Bittersüße Heimat: Bericht aus dem Inneren der Türkei“ von Necla Kelek. Welcher Gegenstand macht Ihnen/dir am meisten Freude? Mein eigenwilliges Radio, das nur funktioniert, wenn die Kühlschranktür offen ist. An diesem Beispiel zeigt sich wieder einmal, dass man eine sensible Beziehung zu seinen technischen Geräten aufbauen muss, um sie zu verstehen.