VORMERKEN
: Schön, dass das nur eine aufgefrischte Erinnerung ist: Der beste südafrikanische Jazz wurde mal außerhalb des Landes gemacht

Auf einigermaßen perfide Weise hat die frühere südafrikanische Regierung wahrscheinlich erst dazu beigetragen, dass der südafrikanische Jazz wirklich in der ganzen Welt gehört wird, also Musiker wie Abdullah Ibrahim, Hugh Masekela oder Louis Moholo. Und die hatten Anfang der Sechziger einfach genug von der Apartheidpolitik in ihrem Land und gingen ins Exil, wo dann neue musikalische Partnerschaften eingegangen wurden, an denen auch festgehalten wurde und weiter wird, als die südafrikanischen Musiker nach dem Ende der Apartheid wieder in ihr Land zurückkehrten. Diese Geschichte spiegelt sich im Programm des prominent besetzten Festivals „Sounds No Walls“, bei dem in den nächsten Tagen der südafrikanische Jazz samt seinen Freunden und Nachbarn vorgestellt wird. Neben den großen Wegbereitern wie eben Abdullah Ibrahim (am Sonntag in der Philharmonie), Hugh Masekela (am Samstag im Quasimodo) und der eingespielten Zwiesprache von Louis Moholo mit der Pianistin Irène Schweizer (am Freitag in der Philharmonie) gibt es hier auch jüngere Vertreter des südafrikanischen Jazz zu hören. Auftaktkonzert von „Sounds No Walls“ ist morgen im Stilwerk-Forum. TM

■ Sounds No Walls – South African Jazz Connection, 20.–23. Mai. Programm: www.sounds-no-walls.de