Alles unter einem Dach

ZUKUNFT Das Brunsbütteler Krankenhaus will stationäre und ambulante Versorgung künftig kombinieren

Das Brunsbütteler Krankenhaus will Deutschlands Zukunftsmodell für die medizinische Versorgung werden. In der kleinen 140-Betten-Klinik sollen künftig die Barrieren zwischen stationären und ambulanten Leistungen wegfallen. Damit können Klinikärzte gleichzeitig auch als Kassenärzte arbeiten und ambulante Leistungen im Rahmen von Sprechstunden anbieten. „Das Versorgungsmodell ist ein beispielhafter Weg, der als Vorbild für viele ähnliche Regionen Deutschlands dienen könnte“, sagte Landrat Jörn Klimant am Donnerstag. Das genaue Konzept soll gemeinsam mit Vertretern der Krankenkassen und Kassenverbände bis März 2014 erarbeitet werden. Es soll binnen zehn Jahren das bisherige Versorgungssystem ablösen, sagte Klimant.

Nach ersten Planungen könnte die Brunsbütteler Klinik in ein klinisches Versorgungszentrum umgewandelt werden, das ein stationäres Angebot vorhält und dabei niedergelassene Ärzte, eine psychiatrische Institutsambulanz und eine Rettungswache einbindet, sagte Armin Tank vom Verband der Ersatzkassen. Eine rund um die Uhr besetzte Notfallbehandlungseinheit würde auch die Bedürfnisse des örtlichen Chemieparks sowie die Häfen und Schleusen berücksichtigen, da auch weiterhin stets Ärzte nachts und an den Wochenenden vor Ort wären, um Verletzte behandeln zu können.

In Brunsbüttel erhofft man sich von der Kombination von ambulanten und stationären Bereichen in einer Facharztklinik einen Anreiz für junge Ärzte, sich in Brunsbüttel niederzulassen.  (dpa)