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WM lieber im Süden

Präsident Corny Littmann vom Fußball- Regionalligisten FC St. Pauli erwartet von der bevorstehenden Weltmeisterschaft kaum Positives. „Eine WM in Italien oder Spanien wäre mir, ehrlich gesagt, lieber gewesen. Wenn ich an das denke, was da potenziell auf uns zukommt – vor allem im Bereich Sicherheit“, sagte Littmann in der TV-Sendung „nachgefragt“, die am gestrigen Freitagabend ausgestrahlt wurde. Littmann kritisierte die Rolle des Fußball-Weltverbandes FIFA. Von diesem seien die Städte „drangsaliert worden. Hamburg wird 60 bis 70 Millionen Euro für fünf Spiele ausgeben oder ausgeben müssen. Ob Hamburg dadurch wirklich weltweit bekannter wird, ist sehr spekulativ“, meinte Littmann. Er sieht in der zunehmenden Kommerzialisierung der Endrunden eine Gefahr. „Zuallererst wird allen deutlich vor Augen geführt: Eine Fußball-WM ist in erster Linie ein Geschäft. Sport hin oder her, Spiele hin oder her. Die Kommerzialisierung des Fußballs hat zugenommen“, erklärte Littmann. „Das ist eine Perversion, das kann ich nicht mehr nachvollziehen.“

Versteigerungsstopp

Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) hat die Versteigerung eines Gemäldes des deutsch-amerikanischen Malers Lyonel Feininger gestoppt. Das Gemälde „Roter Turm I“, das die Moritzburg in Halle zeigt, galt seit Ende des Zweiten Weltkrieges als verschollen und sollte am 10. Juni in einer Hamburger Galerie auf eine Auktion kommen. Von Welck hat ein Verfahren eingeleitet, um das Gemälde in das Verzeichnis national wertvollen Kulturguts eintragen zu lassen. Dadurch soll ein Verkauf des Bildes ins Ausland verhindert werden. Die Nationalsozialisten hatten Feinigers Gemälde 1937 zur „entarteten Kunst“ erklärt. Seitdem war es verschwunden.

Polizei demonstriert

Rund 150 Polizisten haben gestern nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Hamburg gegen eine Entscheidung der Polizeiführung protestiert. Der Gewerkschaft sei am Dienstag eine Informationsveranstaltung zur Zusammenlegung von Revieren im Kommissariat in Wilstorf verboten worden, kritisierte GdP-Landeschef André Bunkowsky. „Wir empfinden dieses Verbot als Verhinderung von Gewerkschaftsarbeit“, sagte er vor den demonstrierenden Beamten in Wilstorf. DPA/TAZ