DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL

Während das Öl ausläuft, müssen Leo Kirchs Schiffe im Hafen bleiben. Der ehemalige Medienmogul wollte mit Partnern zwei Luxusliner nach Südafrika schicken und während der WM als schwimmende Hotels vor Anker gehen lassen. 4.600 Betten gegen den prophezeiten Schlafplätzemangel. Doch Leo verkalkulierte sich: Betten gibt’s in Südafrika noch mehr als genug – genau wie Eintrittskarten. Nun legte Kirch die Schiffe aufs Trockendock, wie das Handelsblatt berichtete. Alle Reisen wurden abgesagt. Verlust: gut 10 Millionen Euro.

Dabei hätte der 83-Jährige es besser wissen müssen. Schließlich könnte er eine Vorlesung zum Thema „Fußball und Pleiten“ halten: 2002 soff sein Imperium ab, unter anderem hatten ihm teure Sportrechte ein Leck ins Boot geschlagen. 2007 folgte das große Revival: Mit viel Geld wollte Kirch seine Bundesliga-Übertragungsrechte zurückhaben. Doch das Kartellamt vereitelte den Deal. Und jetzt der Schiffbruch.

Der Mann will nun erst mal in Biotechnologie investieren. Eine weise Entscheidung, Käptn Kirch. JÜK