Zu Hause bei Fischer

Das Bündnis: Die Heimat von Joschka Fischer wird schwarz-grün regiert. Diese Woche segneten in Frankfurt am Main die Parteigremien die Koalition ab: die Grünen mit 83, die CDU mit 100 Prozent Zustimmung. Bei der Wahl am 26. März hatten Schwarz und Grün eine knappe Mehrheit bekommen. Auch Daniel Cohn-Bendit trat für Schwarz-Grün in der 650.000-Einwohner-Stadt ein. Eigentlich hätten Oberbürgermeisterin Roth und ihre CDU auch mit der SPD regieren können, doch die wurde nach Anstandsverhandlungen in die Wüste geschickt.

Die nächsten Schritte: In einigen Wochen soll die Koalitionsmehrheit in der Stadtverordnetenversammlung die Sozialdemokraten im Magistrat, der Regierung, absetzen und eigene Leute wählen. Bürgermeisterin und Roths Stellvertreterin soll die Grüne Jutta Ebeling werden. Die Oberbürgermeisterin selbst will im Frühjahr 2007 zum dritten Mal direkt wiedergewählt werden.

Die Vorgeschichte: 2001 wähnten sich CDU und Grüne in Frankfurt schon einig, doch Schwarz-Grün überlebte die ersten 24 Stunden nicht: Ein CDU-Mann soll mit den Republikanern geliebäugelt haben. Joschka Fischer, Verkörperung von Rot-Grün, hatte damals gegen das Bündnis gekämpft. Anschließend verabredeten CDU, SPD, Grüne und FDP eine Viererkoalition. LÖW