Littmann tritt zurück

FC ST. PAULI Präsident Littmann gibt sein Amt auf, bleibt dem Verein aber als Geschäftsführer erhalten

Theaterchef Corny Littmann liebt große Inszenierungen. Am Mittwoch verkündete der Präsident des Fußball-Bundesliga-Aufsteigers FC St. Pauli in einer eilig einberufenen Pressekonferenz seinen Rücktritt. Mit stockendem Atem verlas der 57-Jährige eine lange Erklärung; Fragen waren nicht zugelassen. Kernpunkt der Aussagen: Littmann sieht seine Mission als Protagonist beim FC St. Pauli als erfüllt an. „100 Jahre FC St. Pauli, die neue Haupttribüne fertig zur neuen Saison, wirtschaftlich mehr als gesundet und dann noch der Aufstieg in die 1. Bundesliga – mehr auf einmal geht nicht!“, sagte Littmann.

Auf dem Höhepunkt des Erfolges macht Littmann Schluss. Denn zu toppen wäre die erfolgreiche Bilanz in der Tat nur mit der Eroberung des Meistertitels oder eines Champions-League-Platzes. Da solch kühne Unternehmungen aber niemand vom einstigen Armen-Haus St. Pauli erwartet, sah Littmann seinen Zeitpunkt gekommen.

So ganz loslassen kann er jedoch nicht. Als Geschäftsführer der Service GmbH will er dem Verein erhalten bleiben. „Ich verlasse zwar die Brücke, aber nicht das Schiff.“ Bis zur nächsten Wahl im November teilen sich die Vizepräsidenten Stefan Orth, Marcus Schulz, Bernd-Georg Spies und Gernot Stenger die Führungsaufgaben. (dpa)