Brainstorm

Warum lachen wir? Eine scheinbar ganz einfache Frage, aber vielleicht ist ja auch alles viel komplizierter. „Lachen wird unterschätzt“, sagt jedenfalls Rainer Stollmann, von Auslachen und Schadenfreude mal abgesehen, das würde „überschätzt“. Am Samstag spricht er darüber um elf Uhr im Haus der Wissenschaft. Stollmann ist Professor für Kulturtheorie und -geschichte an der Uni Bremen und Gründer des dazu gehörenden Studienganges Kulturwissenschaft, aber nicht schon immer ein Lachforscher: Promoviert wurde er einst mit einer Arbeit über Literatur und Faschismus.

Was bestimmt unser menschliches Bewusstsein? Die neuere Gehirnforschung hat dazu viel zu sagen, aber auch vieles, womit ein „bekennender Marxist“, wie Thomas Metscher es ist, nicht zufrieden sein kann. „Kein Shakespeare-Sonett, keine Mozartsonate wird in Form und Bedeutung gehirnphysiologisch zu erklären sein“, sagt er. Und das am Ende das Bewusstsein sich allein aus der Tätigkeit des Menschen verstehen lasse, der wiederum, natürlich, „in geschichtlichen Ensembles gesellschaftlicher Verhältnisse handelt“. Heute wird er das um 20 Uhr in Raum zwei der Villa Ichon am Goetheplatz näher erläutern. Metscher, heute 75, lehrte einst als Literaturwissenschaftler an den Universitäten Belfast und Bremen.

Wie war das in der DDR mit dem Antisemitismus? „Das hat es bei uns nicht gegeben“ ist der Titel einer Wanderausstellung im Rosenak-Haus, die dort, in der Kolpingstraße 7, noch bis zum 1. Juni zu sehen ist. Sie dechiffriert nicht nur den selbstgeschaffenen antifaschistischen Mythos der DDR, sondern versucht auch, das Erstarken der „Neuen Rechten“ in Ostdeutschland auszudeuten. Im Begleitprogramm wird am Dienstag um 19.30 Uhr Olaf Kistenmacher über den „Antizionismus in der DDR“ sprechen. Kistenmacher ist Pädagoge in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und hat einst über antisemitische Stereotype in der Linken der Weimarer Republik promoviert. mnz