Boykott Deutschlands bei Beerdigung gefordert

Mehr als 15.000 Menschen haben am Samstag in Pakistan an der Beerdigung des Studenten Amer Cheema teilgenommen, der sich in einem Untersuchungsgefängnis in Berlin erhängt hatte. Zahlreiche Trauernde umringten den Sarg bei der Ankunft in Saroki in der zentralen Provinz Punjab, dem Heimatort des jungen Mannes, wie Augenzeugen berichteten. Der 28-Jährige wollte den Chefredakteur der Zeitung Die Welt wegen des Abdrucks der umstrittenen Karikaturen des Propheten Mohammed angreifen. Die Staatsanwaltschaft hatte deswegen Anklage wegen Nötigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte erhoben. Der Mann hatte sich am Mittwoch vergangener Woche in seiner Zelle erhängt. Am Freitag war es in der Hauptstadt Islamabad wegen des Vorfalls erneut zu antideutschen Protesten gekommen, bei der die Demonstranten die Verhängung eines Wirtschaftsboykotts gegen Deutschland gefordert hatten. Die Demonstranten warfen den deutschen Behörden vor, den Pakistaner gefoltert und ermordet zu haben. Eine Obduktion hatte kein Fremdverschulden ergeben. dpa