Hannover 96 verzweifelt an den eigenen Anhängern

NIEDERSACHSEN-DERBY Wegen des Abbrennens von Pyrotechnik drohen beiden Vereinen harte Strafen

Dem Ärger über unschöne Szenen folgt die Suche nach Lücken im System. Weil während des Niedersachsen-Derbys zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig (0:0) nahezu ununterbrochen mit Pyrotechnik im Stadion gezündelt worden war, drohen beiden Vereinen empfindliche Geldstrafen.

In Hannover sind Vereinsführung, Polizei und Ordnungsdienst mit der Frage beschäftigt, wie der unverbesserliche Teil der Zuschauer so viel Pyrotechnik ins Stadion mogeln konnte. „Ich habe echt die Nase voll“, sagte Martin Kind, Präsident von Hannover 96.

Ohne größeren Schaden erfolgte die Anreise der Braunschweiger Fans. Eintracht-Anhänger schleuderten jedoch nach dem Eintreffen eines Sonderzuges am Bahnhof Linden Schweineköpfe und Innereien auf den Bahnsteig. Freude darüber, dass es vor dem Stadion trotz Wasserwerfer- und Tränengaseinsatz relativ ruhig geblieben war und nur wenige Verletzte gegeben hatte, ist kaum zu vernehmen. Jetzt steht die Aufarbeitung der Videoaufnahmen an, die vermummte Menschen dabei zeigen, wie sie auf den Zuschauerrängen Fahnen verbrennen und Pyrotechnik entzünden.

Vor dem Südeingang des Stadions hatten Polizei und Ordner vor rund 200 Eindringlingen kapitulieren müssen, die unkontrolliert ins Stadion gestürmt waren. Die Entscheidung, sich diesen Menschen nicht entgegenzustellen, mag deeskalierende Wirkung gehabt haben. Doch die Frage, wer denn nun Pyrotechnik hineingeschmuggelt hat, wird sich so kaum aufklären lassen.  OTO