Jahn erinnert an SED-Opfer

MAUERFALL Entschädigung politischer DDR-Häftlinge soll erleichtert werden

Berlin hat am Wochenende an den Mauerfall vor 24 Jahren erinnert. Viele Menschen zog es zu den noch stehenden Mauerresten in der Hauptstadt. Am ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße informierten sich die Besucher oder legten Blumen an einem Gedenkstein nieder. Eine Initiative nutzte den Tag, um sich für den Erhalt des weltberühmten Mauerdenkmals East Side Gallery starkzumachen.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nahm an einer Andacht in der Kapelle der Versöhnung an der Mauergedenkstätte teil. Mit den Besuchern zündete er Kerzen im Gedenken an die Opfer der innerdeutschen Grenze an. Am 9. November 1989 war die Mauer nach Massenprotesten und Massenfluchten von DDR-Bürgern endgültig gefallen.

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, richtete den Blick auf diejenigen, die noch immer unter den Folgen der Diktatur leiden. Jahn forderte, die Entschädigung politischer Häftlinge aus DDR-Zeiten zu vereinfachen und die Beweislast umzukehren. Es dürfe nicht sein, dass die Opfer der SED-Diktatur nachweisen müssten, warum sie krank wurden. (dpa)