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: Menschenwürde – nicht für Ausländer

Es sei eine „streikbedingte Sondersituation“, sagt der Sprecher des Bremer Innensenators Thomas Röwekamp: „Die Ausländerbehörde sucht nach Lösungen.“ Seit Wochen muss in Bremen die ganze Nacht über anstehen, wer seine Aufenthaltserlaubnis oder seine Duldung verlängern will. Die Ausländerbehörde organisiert diese schikanösen Zustände – sie hat dafür sogar einen privaten Sicherheitsdienst. Die Menschen sollen nicht im Haus warten, sondern draußen. Bundeswehrzelte wurden aufgebaut – nicht für die Wartenden, sondern für die Wachmänner, die diese Ordnung der Menschen aufrecht erhalten.

Kommentar von Klaus Wolschner

Wenn ein Zustand ausländerfeindlich ist, dann dieser. Die meisten haben kein Auto wie jene, die zur KFZ-Anmeldung kommen. Es dürfte kein Problem sein, Wartemarken per Post zu verteilen und den Betroffenen die erniedrigende Nacht zu ersparen. Es wäre sogar billiger – aber der Innensenator bezahlt lieber die Nachtschichten eines teuren Wachdienstes.

Derselbe Innensenator, der vor seiner Behörde wahrhaft menschenverachtende Zustände verantwortet, fordert das Bemühen der Ausländer um Integration ein. In „Integrationskursen“ wird den Ausländern dann erklärt, dass in Deutschland die Menschenwürde für alle gilt. Und wer das nicht glaubt, kann kein Deutscher werden.