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Und noch ein paar Preise: Da wäre etwa der Georg-Dehio-Buchpreis 2006 des Deutschen Kulturforums östliches Europa, den der österreichische Essayist Karl-Markus Gauß erhält. Die mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung werde ihm am 29. November in Berlin überreicht, teilte Gauß’ Verlag Zsolnay am Montag in Wien mit. Gauß erhält die Auszeichnung für sein publizistisches Gesamtwerk. Der 1954 in Salzburg geborene Schriftsteller beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der Kultur und Lebensrealität der Menschen in Mittel- und Osteuropa. Seit 1991 ist er Chefredakteur der Zeitschrift Literatur und Kritik. Gauß trage dazu bei, „ein verloren gehendes Europa geistig zu bewahren und die historischen Hintergründe dieses Verlustes nicht in Vergessenheit geraten zu lassen“, salbadert die Jury in ihrer Begründung. Zuletzt erschienen von ihm „Die versprengten Deutschen“ (2005), ein Reisebericht über deutsche Auswanderer von Litauen bis zum Schwarzen Meer, die Schilderung eines slowenischen Roma-Gettos in „Die Hundeesser von Svinia“ (2004) sowie „Die sterbenden Europäer“.

Außerdem wird der Dirigent Gerd Albrecht heute mit dem Hermann-Voss-Kulturpreis der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) ausgezeichnet. Der 70-Jährige erhalte den mit 5.000 Euro dotierten Preis für seine Verdienste um den musikalischen Nachwuchs, erklärte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens gestern in Berlin. Dank seines persönlichen und finanziellen Engagements etwa für die Gründung des „Klingenden Museums“ in Hamburg und das „Klingende Mobil“ in Berlin könnten Kinder schon früh körperliche und sinnliche Erfahrungen beim Spiel mit Musikinstrumenten sammeln. Bereits in den 70er-Jahren habe sich der ehemalige Leiter des Bundesjugendorchesters im Konzertsaal, im Hörfunk und im Fernsehen für „eine erklärende Musikvermittlung für junge Menschen eingesetzt“. Mertens würdigte den einstigen Chefdirigenten der Tschechischen Philharmonie Prag als „Vorreiter der Musikpädagogik in Deutschland“. Albrecht leitet seit 1998 das Yomiuri Nippon Symphony Orchestra in Tokio und wurde für seine pädagogische Arbeit 1967 mit dem Adolf-Grimme-Fernsehpreis ausgezeichnet.