Länger zur Schule

G 9 Volksinitiative fürs Abitur nach neun Jahren ist erfolgreich. Jetzt könnte ein Volksbegehren folgen

„Das Ziel einer generellen Abschaffung von G 8 bleibt der falsche Weg“

LARS HOLSTER, SPD

Die Volksinitiative „G 9-Jetzt-HH“ zur Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren an Gymnasien hat dem Senat fast 17.000 Unterstützer-Unterschriften vorgelegt, sagte Initiativensprecherin Mareile Kirsch am Montag bei der Übergabe der Listen im Rathaus. Die Initiative will erreichen, dass nicht nur an den Stadtteilschulen, sondern auch an den Gymnasien das Abitur nach neun Jahren abgelegt werden kann. Bislang müssen die Schüler an den gut 70 Gymnasien ihre Hochschulreife bereits nach acht Jahren nachweisen.

Sollte die Initiative die notwendigen 10.000 gültigen Unterschriften zusammenbekommen haben, muss die Bürgerschaft innerhalb von vier Monaten entscheiden, ob sie das Anliegen übernimmt. Anderenfalls kann die Initiative ein Volksbegehren und bei Erfolg einen Volksentscheid durchführen. Dieser könnte nach Angaben der Initiative nach der Bürgerschaftswahl 2015 stattfinden.

„Das Ziel einer generellen Abschaffung von G 8 bleibt der falsche Weg“, sagte dazu der Fachsprecher der SPD Lars Holster. Die Grünen sprachen von einem Warnschuss an den Senat: „Die Unzufriedenheit bei Eltern und Jugendlichen mit der Situation an den Gymnasien ist groß. Der Senat handelt aber nicht“, klagte die Abgeordnete Stefanie von Berg. Für die CDU betonte Karin Prien, ihre Fraktion werde die Interessen der Stadtteilschulen und der G 8-Befürworter im Blick behalten. Linken-Fraktionschefin Dora Heyenn sagte, wenn das G 9 wieder an Gymnasien eingeführt werde, gäbe es „keinen Grund mehr, die künstliche Trennung zwischen Stadtteilschulen und Gymnasien aufrechtzuerhalten“.  (dpa/taz)