Für Wind und Klima

ENERGIEPOLITIK Die Grünen in den fünf Nordländern und die IG Metall Küste kritisieren Berliner Koalitionsabsichten zur Drosselung von Windenergie

„Wir brauchen schnell klare Aussagen zur Förderung der Windkraft auf See“

MEINHARD GEIKEN, IG METALL

Zwiespältig sieht Schleswig-Holsteins grüner Energieminister Robert Habeck die Vereinbarungen zur Windenergie bei den Berliner Koalitionsverhandlungen von CDU und SPD. Die geplante Senkung der Vergütungen an Land würde für Schleswig-Holstein zwar weniger Gewinne bedeuten, aber der Ausbau ginge trotzdem weiter, sagte Habeck. „Wir haben hier gute Standorte, das ist unser Kapital.“ Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) findet die Energiewende müsse „bezahlbar bleiben“. Deshalb seien Kürzungen der Förderung „gut vertretbar“.

„Klare Rahmenbedingungen“ fordern die grünen Fraktionen von Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern in einer gemeinsamen Erklärung. Eine erhebliche Reduzierung von Windkraft auf See wäre das falsche Signal. Anne Schierenbeck, Energiepolitikerin der Bremer Grünen, kritisiert Pläne der etwaigen großen Koalition, den Neubau von Kohlekraftwerken zu fördern, als „Katastrophe für den Klimaschutz“. Zugleich würde das die Energiewende gefährden. „Wir stehen dagegen für 100 Prozent Erneuerbaren Strom“, sagt Schierenbeck. Dazu werde Offshore-Wind gebraucht, und deshalb benötige die Branche „Planungssicherheit“.

Auch die IG Metall Küste setzte sich am Montag für den weiteren Ausbau der Offshore-Windkraft ein. „Die angekündigte Drosselung ist ein vollkommen falsches Signal für die Küste“, sagte Bezirksleiter Meinhard Geiken. „Wir brauchen stattdessen möglichst schnell klare Aussagen zur künftigen Förderung der Windkraftindustrie auf See.“ Es gehe um eine Zukunftsbranche, an der im Norden zehntausende Arbeitsplätze hingen.  SMV