Grüne fürchten Zerstörung des Weltnaturerbes

TAG DES MEERES Politiker fordern Ende der Ölförderung im Nationalpark Wattenmeer an der Nordseeküste

Den Stopp der Ölbohrungen im Wattenmeer und einen verstärkten Schutz der Nordsee vor Schadstoffeinträgen haben die niedersächsischen Grünen gefordert. „Ein schwerer Unfall mit auslaufendem Öl aus Förderplattformen oder Tankern ist jederzeit möglich. Das einzigartige Weltnaturerbe wäre dann zerstört“, sagte der naturschutzpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Christian Meyer, am Donnerstag zum „Tag der Meere“ in Cuxhaven.

Die einzige deutsche Förderplattform befindet sich mitten im Nationalpark Wattenmeer. Auf der Mittelplate nördlich der Elbmündung haben die Konzerne RWE Dea und Wintershall seit 1987 bereits mehr als 20 Millionen Tonnen Erdöl aus der Nordsee gefördert.

Zudem müssten die Schadstoffeinträge in die Nordsee drastisch gesenkt werden, damit „das sensible Ökosystem nicht weiter unter Druck gerät“, so die schifffahrtspolitische Sprecherin der Grünen, Elke Twesten. Allein über die Elbe werden jährlich über 90.000 Tonnen Stickstoff und fast 5.000 Tonnen Phosphor in die Nordsee eingetragen, die zu einer massiven Überdüngung und Belastung der Meeresumwelt führen.

Einen „maritimen Schulterschluss“ forderte die Präsidentin des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg, Monika Breuch-Moritz. Neben dem Umweltschutz sei die vorausschauende Raumplanung in Nord- und Ostsee notwendig, um Konflikte zwischen Naturschutz, Offshore-Windparks, Seeverkehr und Tourismus zu vermeiden. SMV