Zoff um Yaam-Konzert

HOMOPHOBIE Umstrittener Reggae-Sänger tritt auf

Ärger ums Yaam: Der für heute Abend geplante Auftritt des Dancehall-Reggae-Künstlers Beenie Man im Friedrichshainer Club wird von Protesten begleitet. Der jamaikanische Sänger rief in Songs von 2000 und 2004 zum Mord an Schwulen und Lesben auf. Inwieweit seine späteren Distanzierungen glaubwürdig sind, ist unklar.

Die Veranstalter wollen nun einen Vertrag mit Beenie Man unterzeichnen, der vorsieht, dass besagte Songs nicht zur Aufführung kommen. „Sonst wird sofort abgebrochen“, sagt Jan Lerch vom Yaam. „Wir sind aber der Auffassung, dass Man sich distanziert hat und eine zweite Chance verdient. Man sollte an ihm kein Exempel statuieren.“

Beenie Man hatte wegen seiner Einstellung vielerorts Auftrittsverbot. Im Jahr 2012 sagte er dann: „Ich respektiere jeden Menschen, unabhängig von der sexuellen Orientierung.“ Schon zuvor hatte er sich bei Homosexuellen entschuldigt – um sich dann wieder schwulenfeindlich zu äußern. „Wir waren überrascht, dass das Yaam ihm ein Podium bietet“, sagt Jörg Steinert vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg. Heute Abend wird die Polizei vor Ort sein – und ihrerseits mit Beenie Man eine Vereinbarung zum Verzicht auf jene Songs unterzeichnen. JUT