UNTERM STRICH

25 Bilder, unter anderem von Marc Chagall, Honoré Daumier und Otto Dix aus dem spektakulären „Schwabinger Kunstfund“, sind nun auf der Internetseite der Koordinierungsstelle „Lost Art“ der Bundesländer in Bild zu sehen. So wie bei „Kind am Tisch“, einem undatierten Aquarell von Otto Griebel (siehe Foto), liegt bei ihnen ein „begründeter Verdacht auf NS-verfolgungsbedingten Entzug“ vor. Nachdem der scheidende Außenminister Guido Westerwelle (FDP) bereits „größtmögliche Transparenz“ im Umgang mit den sichergestellten Werken der Kunstsammlung von Cornelius Gurlitt angekündigt hat, beschloss die Bundesregierung nun die Einrichtung einer Taskforce aus Experten der Provenienzforschung. Das sechsköpfige Team soll Herkunft und Besitzverhältnisse der im Frühjahr 2012 beschlagnahmten Kunstwerke klären. „Ein zeitaufwendiger Schritt“, wie die Behörde in Magdeburg meldet. „Abzüglich beschlagnahmter Gegenstände, die eindeutig keinen Bezug zur ‚Entarteten Kunst‘ oder ‚NS-Raubkunst‘ haben“, heißt es da, seien zirka 970 Werke zu überprüfen. Ungefähr 380 von ihnen konnten dem Beschlagnahmegut der „Entarteten Kunst“ zugeordnet werden; es handelt sich um Werke, die von den Nazis im Rahmen der „Aktion Entartete Kunst“ 1937 konfisziert wurden. Bei 590 Werken hat eine Untersuchung begonnen darüber, ob sie, wie die 25 bereits einsehbaren, geraubt wurden.