Doch nicht relevant

KRISE Deutsche Bank ist keine große Gefahr für das Finanzsystem und braucht weniger Kernkapital

LONDON rtr | Die Deutsche Bank ist nach Ansicht der wichtigsten internationalen Bankenaufseher weniger gefährlich für das weltweite Finanzsystem als bislang gedacht. Vor einem Jahr stufte der Finanzstabilitätsrat sie noch in die Gruppe der am stärksten systemrelevanten Banken der Welt ein. Nun gehören dazu nur noch JP Morgan aus den USA sowie die britische HSBC. Für den deutschen Branchenführer bedeutet das, dass er einen deutlich geringeren zusätzlichen Eigenkapitalpuffer und weniger hartes Kernkapital braucht: 9 Prozent wären ab 2019 notwendig. Zum Vergleich: Ende September konnte das Institut ein entsprechendes Polster von 9,7 Prozent vorweisen. Was genau zur neuen Einschätzung der Deutschen Bank geführt hat, ließen die Finanzaufseher offen, verwiesen allerdings darauf, dass sich außer den harten Fakten auch die Berechnungsmethode geändert habe. Die Systemrelevanz ergibt sich nicht nur aus der schieren Größe einer Bank, sondern auch daraus, wie komplex und wie vernetzt sie ist, wie viele andere Banken und Institute sie also im Zweifelsfall mit in den Ruin reißen kann. Der Finanzstabilitätsrat soll im Auftrag der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer das Finanzsystem nach der Finanzkrise neu regulieren. Die am Montag veröffentlichte Liste umfasst 29 Geldinstitute und basiert auf den Bilanzen von Ende 2012. Sie soll in etwa einem Jahr noch einmal aktualisiert werden – ab dann sind die Anforderungen für die jeweiligen Gruppen bindend.