Neue Asbestfunde in der Eckernförder Straße

SANIERUNG Neue Proben weisen nach, dass doch krebserzeugende Asbestfasern freigesetzt wurden

In Staubproben des Hochhauses Eckernförder Straße 3 in Altona ist wieder Asbest gefunden worden. Das geht aus einer Analyse des TÜV im Auftrag des Mietervereins hervor. Der NDR gab weitere Untersuchungen in Auftrag, die zum gleichen Ergebnis kamen. Das städtische Wohnungsunternehmen Saga bat darum, die Gutachten einsehen zu dürfen. Nur so könne man auf die Vorwürfe reagieren.

Im Sommer hatte sich der Mieter Michael Stein darüber beschwert, dass die Bauarbeiter beim Sanieren des Hochhauses und dem Abtragen asbesthaltiger Bauelemente nicht genügend Sorgfalt walten ließen. Stein fotografierte aufgekratzte Oberflächen, abgebrochene Kanten und beschädigte Müllsäcke. Asbesthaltiges Baumaterial wird im Wesentlichen dann zum Problem, wenn es beschädigt wird.

Stein ließ bereits damals eine Staubprobe untersuchen, in der Asbest nachgewiesen wurde. Aber die Gesundheitsbehörde nahm sie nicht ernst, weil nicht unter Zeugen dokumentiert worden war, wo die Probe genommen wurde. Die neue Probe im Auftrag des Mietervereins zu Hamburg ist vom TÜV selbst genommen worden. Sie enthielt deutlich mehr Asbestfasern als die erste Probe und gilt als „deutlich belastet“. „Das zeigt, dass die Saga-Bauleitung seit Mai eine massive Gesundheitsgefährdung der Bewohner bis heute in Kauf nimmt“, sagt Stein.

Bestätigt wurden seine Sorgen auch durch einen Bericht des NDR. Demnach hat ein Labor in drei von sechs Materialproben Asbestfasern gefunden – in einer sogar das „besonders gefährliche“ Amphibolasbest. Außerdem seien in dem Haus asbesthaltige Fensterbänke in Hausfluren unverpackt zwischengelagert worden.

Das Amt für Arbeitsschutz habe das Haus zwischenzeitlich mehrfach kontrolliert, heißt es bei der Gesundheitsbehörde. So wie in dem NDR-Bericht sei es nicht vorgefunden worden. Der Gesundheitsbeauftragte der Saga müsse die Baustelle nun regelmäßig kontrollieren.  KNÖ