Ermittlungen eingestellt

TOTE LEIHARBEITER Die Schuldfrage des tödlichen Hausbrands konnte nicht geklärt werden

Die Osnabrücker Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen nach dem tödlichen Feuer in einer Unterkunft für Werkvertragsarbeiter in Papenburg eingestellt. „Letztlich lässt sich nicht genau aufklären, warum der Brand ausgebrochen ist“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Alexander Retemeyer. Fest stehe, dass das Feuer in einer Sauna ausgebrochen war. Ein technischer Defekt sei laut Gutachter auszuschließen.

Höchstwahrscheinlich sei der Saunaofen eingeschaltet gewesen und darauf hätten leicht brennbare Sachen gelegen, sagte Retemeyer. „Es haben sich aber keine Anhaltspunkte ergeben, dass der Saunaraum zweckentfremdet wurde, etwa als Trocknungsraum“, sagte der Oberstaatsanwalt. Es sei auch nicht festzustellen gewesen, wer den Raum zuletzt betreten habe.

Bei dem Brand Mitte Juli waren zwei rumänische Männer an Rauchvergiftung gestorben. Sie waren als Werkvertragsarbeiter auf der Meyer-Werft beschäftigt. Es wurde über „sklavereiähnliche Zustände“ bei den Werkarbeitern berichtet und die Staatsanwaltschaft hatte Ermittlungen wegen des Verdachts des Menschenhandels aufgenommen. Diese seien noch nicht abgeschlossen, sagte Retemeyer. Es müssten noch Antworten aus Rumänien übersetzt werden.

Der Vorfall hatte eine bundesweite Diskussion über die Lebens- und Arbeitsbedingungen von osteuropäischen Werkarbeitern ausgelöst. Die Werft hatte mit einer Sozialcharta und mit Tarifvertrag für Werkvertragsarbeiter auf die Debatte reagiert. Außerdem wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die die Arbeitsbedingungen dieser Gruppe auf der Werft untersuchen soll. Deren Ergebnisse sollen am 26. November in Hannover vorgestellt werden.  (dpa)