Großes für Kleine!

Bremen hat von allen Bundesländern den höchsten Anteil an unter Sechsjährigen mit dem viel zitierten Migrationshintergrund: 44 Prozent haben ausländische Wurzeln – um nun die zweithäufigste Umschreibung des Umstandes zu gebrauchen, dass man beispielsweise zu seiner Großmutter „Nona“ sagt. In Hamburg sind es 42, in Berlin 40 Prozent – mit Flächenländern macht der Vergleich keinen Sinn. Was folgt aus dieser statistisch so sorgfältig hergeleiteten Feststellung für die Wochenendplanung? Dass man am Sonntag bestens auf dem Domshof aufgehoben ist, wo um 12 Uhr das Märchen der Bremer Stadtmusikanten aufgeführt wird. Ein Beispiel erfolgreicher Binnenintegration samt abenteuerlicher Wanderung vom Ostwestfälischen in Richtung Weser! Passend gestärkt haben könnte man sich eine Stunde zuvor beim Sonntagsbrunch des Bremer Verbandes binationaler Familien und Partnerschaften im Buntentorsteinweg 182.

Eine weitere Märchenempfehlung gibt es für den Pfingstmontag: Die Freiluftbühne Lilienthal feierte ihr Jubiläum mit dem „Froschkönig“ – angereichert um das, „was uns die Gebrüder Grimm verschwiegen haben“. Vorher schön an der Wümme spielen, um 17 Uhr Theater: ein perfekter Familienausflug.

Und da Familien neben all‘ ihrer systembedingten Spontaneität ja langfristig planende Organismen sind, hier schon mal ein Ausblick aufs nächste Wochenende: Von Freitag bis Sonntag feiert die Fatih-Moschee ihr Gemeindefest, zu dem nicht-muslimische Familien ausdrücklich eingeladen sind. Da die Gröpelbahn bis direkt vor die Einganstür fährt, stehen dem interreligiösen Wochenende auch keine logistischen Hindernisse entgegen. Wann sonst können Kinder goldene Kuppeln von Innen betrachten? HB