An der kurzen Leine

KULTUR Zuschüsse der Kunsthalle liegen weit unter Bundesdurchschnitt, von Welck behauptet anderes

Endlos und unlösbar scheint der Streit um das Sparpotenzial der Hamburger Kunsthalle, die die Galerie der Gegenwart bis Oktober schließt, um 220.000 Euro einzusparen: Während Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) immer wieder betont, das Museum sei „auskömmlich“ finanziert, moniert Kunsthallen-Chef Hubertus Gaßner dessen strukturelles Defizit.

Die Senatorin leugnet das und sagt, das Haus sei mit einem Zuschuss von 10,7 Millionen Euro gut bedient. Sie unterschlägt dabei, dass davon fünf Millionen für Miete abgehen – ein seltener Vorgang in Deutschland: die meisten Museum bekommen das Gebäude von den Städten kostenlos zur Verfügung gestellt. Für die eigentliche Arbeit der Kunsthalle bleibt damit ein Zuschuss von 5,7 Millionen Euro.

Und abgesehen davon, dass die Kunsthalle einen Eigenanteil von 50 Prozent erwirtschaftet – mehr als 90 Prozent der deutschen Museen –, zeigen auch die Geschäftsberichte anderer Häuser, dass die Zuschüsse für die Kunsthalle weit unter dem Bundesdurchschnitt liegen. So liegt die Subvention pro Besucher deutschlandweit bei 25 Euro. Die Kunsthalle bekommt 13 Euro. Auch die Zuwendungen pro Quadratmeter sind bei dem Hamburger Museum mit 483 Euro deutlich niedriger als im Bundesdurchschnitt (859 Euro).

Dass die Kunsthalle „auskömmlich“ finanziert ist, lässt sich aus diesen Zahlen kaum ableiten. Die Kultursenatorin aber bleibt dabei: Die Kunsthalle müsse froh sein, wichtiger Faktor im Gesamtbudget der Hamburger Kulturinstitutionen zu sein. PS