Das Thema

Prostitution verbieten?

■ betr.: „Prostitution verbieten?“, taz.nord vom 9. / 10. 11. 13

Wozu sich eine moderne Gesellschaft durchringen sollte, ist die Anhebung der Prostitution in den Stand eines ordentlichen Gewerbes mit entsprechenden Regeln, Qualitätsstandards, Offenheit, Kontrollen und Rechtssicherheit. Ein Freier sollte erkennen können, ob ihm/ihr freiwillig Dienste angeboten werden. Auch dieser Schritt wird Zwangsprostitution, Vergewaltigungen und Menschenhandel nicht verschwinden lassen, aber wirksamer eindämmen als ein generelles Verbot.

Zu Zeiten der Prohibition in den USA wurde mehr Alkohol konsumiert als davor und danach. Von den Verbrechen rund um den Alkoholschmuggel ganz zu schweigen.  SOKRATES, taz.de

■ betr.: „Prostitution verbieten?“, taz.nord vom 9. / 10. 11. 13

An der Magersucht sollen jetzt also die Männer und deren Erwartungen schuld sein? Darum gibt es die Magersucht auch nur in der aufgeklärten und entwickelten Gesellschaft, während es in paternalistischen, weniger entwickelten Gesellschaften keinen einzigen Fall gibt. Dazu mal ein Zitat: „Die Anorexia nervosa ist/ eine rätselhafte Krankheit,/ die voll von Widersprüchen/ und Paradoxien ist.“ (Hilde Bruch, 1978)

Die Psychosomatik interpretiert die Anorexie heute vor allem als Kontrollzwang über den eigenen Körper, zum Teil als körperliche Flucht vor dem sozialen Erwachsenwerden. Dass die Erkrankung durch ein (männlich geprägtes?) Schlankheitsideal verursacht sein soll, ist eine steile These und entspringt wohl am ehesten eher einem Stammtischgespräch als fundierter Recherche.  CHRIS, taz.de

■ betr.: „Prostitution verbieten?“, taz.nord vom 9. / 10. 11. 13

@chris Das sehe ich auch nicht so. Die Magersucht wird wohl ausgelöst durch die schlechten Beispiele der knochendürren Models, denen die Mädels nacheifern. Ursache ist aber wohl eine Unzufriedenheit mit sich selbst und ein mangelndes Selbstbewusstsein. Im Übrigen gibt es ja auch zunehmend Männer, die magersüchtig oder auf andere Weise essgestört sind wie die Frauen.  SABINE, taz.de

■ betr.: „Prostitution verbieten?“, taz.nord vom 9. / 10. 11. 13

Lasst uns zusammen mit Sexarbeitern und Sexarbeiterinnen für unsere Freiheit und unsere bürgerlichen Rechte kämpfen. Bitte unterstützt den Appell für Prostitution und beteiligt euch an der Unterschriftenaktion. „Prostitution“ beruht auf Freiwilligkeit und darf nicht mit Zwangsprostitution verwechselt werden. Wir dürfen niemals zulassen, dass Prostitutionsgegner ihre langfristigen Ziele umsetzen und Männer und Frauen mit staatlicher Unterstützung diskriminieren.  SAARLÄNDER, taz.de

■ betr.: „Menschenhandel ist gerade ein Hype“, taz.nord vom 9. / 10. 11. 13

Die Gegenargumente sind nicht wirklich überzeugend und zudem schwammig. Schema: „Frau Mitrovic, ist das nicht wirklich ein Problem?“ – „Ah, naja, es gibt doch auch dies und jenes … irgendwie“. Sie schießt sich auch auf Ausnahmen ein. Das Ganze hat viel von Schönfärberei. Und wie groß ist denn die Gruppe von Prostituierten, die sich selbst organisieren und öffentlich selbstbewusst auftreten? Besteht diese Gruppe überhaupt aus Problemfällen oder nur aus ein paar Etablierten?ALTER SCHWEDE, taz.de

■ betr.: „Menschenhandel ist gerade ein Hype“, taz.nord vom 9. / 10. 11. 13

Mir fehlt hier in weiten Teilen der sozialwissenschaftlich-kritische Input, die meisten Aussagen scheinen auf Treu und Glauben zu beruhen. Nicht überzeugend, die Einschätzungen dieser „Expertin“.  AH JA, taz.de

■ betr.: „Menschenhandel ist gerade ein Hype“, taz.nord vom 9. / 10. 11. 13

In New York ist Prostitution illegal und wird aggressiv verfolgt. Was dabei herauskommt treibt immer groteskere Blüten. Eine Frau wurde jetzt freigesprochen – sie war angeklagt worden, weil ihre sexy Kleidung nahelege, sie sei eine Hure. So hätten es die konservativen Graue-Maus-Feministinnen wie Alice S. wohl auch gerne hier.

SUNFLOWER22A, taz.de

Mit dem Aufruf der Zeitschrift Emma gegen das „System Prostitution“ ist das Thema wieder da: Würde ein Verbot den Prostituierten helfen? Das diskutierten wir in der vergangenen Wochenend-Ausgabe.