FREIPRESSUNG VON STAMMESMITGLIED VERMUTET
: Amerikanisches Ehepaar im Jemen entführt

SANAA | Eine Woche nach der Rettung der zwei entführten deutschen Mädchen sind im Jemen erneut Ausländer verschleppt worden. Mehrere bewaffnete Männer stellten sich einem Ehepaar aus den USA in den Weg, als dieses mit einem jemenitischen Fahrer auf dem Weg in das Bergdorf al-Manacha südwestlich der Hauptstadt Sanaa war, so das Hotel in Sanaa, in dem die Touristen wohnten. Laut arabischer Medien werden sie von Angehörigen eines Stammes in einem kleinen Dorf festgehalten. Der Stamm wolle die Geiseln benutzen, um ein in Sanaa inhaftiertes Stammesmitglied freizupressen, hieß es. Ausländer waren in dem Gebiet bislang noch nicht verschleppt worden. Die Freilassung von Entführungsopfern wird in dem arabischen Land meist durch Verhandlungen zwischen Stammesführern und Vermittlern der Regierung erreicht.

Der Fall von Lydia und Anna aus Sachsen, die in der nordwestlichen Provinz Saada vor knapp einem Jahr zusammen mit ihrem jüngeren Bruder, den Eltern und vier Ausländern verschleppt worden waren, passt jedoch nicht in dieses Schema. (dpa)